Liebe Einwohnerinnen und Einwohner Liechtensteins, liebe Partner, Gönner und Freunde des LRK
Bei uns wurde die Adventszeit eingeläutet. Während die Welt multiple Krisen durchlebt, geht es den Meisten von uns gut und wir dürfen uns Gedanken ums Schenken und Plätzchen backen machen. Wir freuen uns auf die besinnliche Zeit mit Familie, Freunden und Verwandten.
In vielen Teilen unserer Erde verläuft die Vorweihnachtszeit bei Weitem nicht so friedlich, wie in Liechtenstein. Gemäss den Vereinten Nationen ist aktuell jeder 22. Mensch auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mit Ihrer Hilfe möchten wir deshalb heuer drei Länder unterstützen.
Gemeinsam mit unserem globalen humanitären Netzwerk, der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, werden wir notleidenden Menschen, Familien und Kindern in Armenien, im Libanon sowie im Südsudan helfen. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie unseren Weihnachtsaufruf – danke von Herzen dafür.
Im Namen des Liechtensteinischen Roten Kreuz wünsche ich Ihnen und Ihren Liebsten gesegnete Festtage und ein glückliches Neues Jahr.
Ihre
Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein
Präsidentin Liechtensteinisches Rotes Kreuz
ZAHLUNGSMÖGLICHKEITEN
Ihre Spende hilft jenen, die es am Dringendsten benötigen. In Armenien, im Libanon und im Südsudan. Danke.
Spendenkonto Liechtensteinisches Rotes Kreuz (LRK):
- PostFinance, 3030 Bern
- IBAN CH24 0900 0000 9001 0364 8
- Adresse: Liechtensteinisches Rotes Kreuz (LRK), Zollstrasse 56, 9490 Vaduz
Alle Details zu den Projekten welche Sie unterstützen können:
Südsudan
NOTHILFE PROJEKT
Sicherer Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen
Der Binnenstaat Südsudan, welcher an den Sudan, Uganda, Kenia und Äthiopien grenzt, erlangte seine Unabhängigkeit vom Sudan 2011. Das Land war daraufhin von mehreren Bürgerkriegen gezeichnet. Trotz der Unterzeichnung eines Friedensabkommens 2018 kommt es immer wieder zu Rückschlägen, so dass die Bevölkerung massiv unter der anhaltenden Instabilität leidet.
Ethnische Spaltungen spielen weiterhin eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Machtdynamik innerhalb des Landes, was zu Gewalt zwischen den Gemeinschaften führt und die Bemühungen um Versöhnung und Entwicklung behindert. Diese Unruhen verschärfen die ohnehin prekäre wirtschaftliche Lage des Südsudan, der stark von Einnahmen aus dem Erdölsektor abhängt. Unterbrechungen der Ölförderung und des -transports stellen eine erhebliche Bedrohung für die staatlichen Einnahmen dar und verschärfen die wirtschaftlichen Herausforderungen zusätzlich.
Die politische und wirtschaftliche Instabilität des Südsudans ist für die Bevölkerung direkt spürbar. Aktuell leben über 8 Millionen Menschen in extremer Armut. Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie einer Gesundheitsversorgung, zu Bildung und zur Gleichberechtigung bleibt stark begrenzt. Das Land kämpft mit einer der niedrigsten Lebenserwartungen der Welt, einer äusserst hohen Müttersterblichkeit sowie geringen Alphabetisierungsraten, wovon besonders Kinder und Frauen betroffen sind.
Zudem kämpft der Südsudan mit Umweltproblemen, Überschwemmungen und Dürreperioden, was verheerende Auswirkungen auf die lokale Landwirtschaft hat. In den letzten Jahren gab es immer wieder Überschwemmungen, welche grosse Schäden an landwirtschaftlichen Flächen verursachten und die Ernährungs-unsicherheit massiv verschlimmerten.
SITUATION:
Krankheitsausbrüche, darunter Cholera, belasten das fragile Gesundheitssystem des Landes weiter. Auch die gering ausgebaute Wasser- und Sanitärversorgung ist prekär. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird durch subnationale Konflikte, bürokratische Hindernisse und physische Beschränkungen wie z.B. schlechte Strassenverhältnisse und Überschwemmungen verschärft. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Südsudan mit einer Reihe komplexer Herausforderungen konfrontiert ist: politische Instabilität, wirtschaftliche Fragilität, Umweltgefahren sowie humanitäre Krisen, die alle zum Leid und zur Verwundbarkeit der Bevölkerung beitragen.
WAS WIR UNTERSTÜTZEN:
WASH Programme (Wasser-, Hygiene & Sanitation); Sicherstellung der Hilfe für Migranten und Vertriebene vor Ort; Einrichtung humanitärer Servicestellen an wichtigen Transitpunkten; Unterstützung bei Erfahrung sexueller Gewalt; Kinderschutz; Kollaboration mit zentralen Akteuren vor Ort (u.a. Zusammenarbeit mit Bildungsministerium); Schulungen zur Sicherung des Lebensunterhalts; Chancengleichheit unter Jugendlichen u.a.m.
ARMENIEN
NOTHILFE PROJEKT
Geflüchteten Familien ein Lächeln ins Gesicht zaubern
Seit der Eskalation am 24. September 2023 erlebte das dünn besiedelte Land Armenien innert Tagen einen Zustrom von über 100'000 Menschen. Heute ist jede und jeder der knapp drei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern des kleinen Landes an der Peripherie Europas in irgendeiner Form von den damaligen und aktuellen Ereignissen betroffen.
Die Bevölkerung der Region Berg-Karabakh musste innert eines Tages ihre Heimat verlassen. Notdürftig wurden sie an der armenischen Grenze vom Roten Kreuz aufgenommen und verpflegt. Einige kamen damals bei Verwandten unter, die Meisten jedoch zogen weiter in die Hauptstadt Jerewan. Von all den Geflüchteten lebt heute ein Viertel unterhalb der Armutsgrenze.
Über ein Jahr nach dem abrupten Aufbruch aus der Heimat hilft das Armenische Rote Kreuz den Erwachsenen, eine Arbeit zu finden und sie an die richtigen Amtsstellen zu verweisen. Zudem erhalten die Menschen psychosoziale Hilfe, um die traumatischen Erlebnisse der Flucht zu verarbeiten.
Gemeinsam mit dem Österreichischen Roten Kreuz unterstützt das LRK die Smiley-Clubs, welche vom Armenischen Roten Kreuz aufgebaut wurden. Die Smiley-Clubs sind Orte, welche Kinder nach der Schule aufsuchen können, um sich auszutoben und Unterstützung bei den Hausaufgaben zu erhalten. Zum vielfältigen Angebot gehört auch basteln und malen, die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen sowie eine sozialpädagogische Betreuung der Kinder und Jugendlichen. Viele Familien wohnen in äusserst bescheidenen Unterkünften. So teilen sich zum Beispiel fünf Familien Küche und Bad und über 30 Familien leben gemeinsam in einer Wohneinheit.
SITUATION:
Die Bevölkerung von Bergkarabach lebe vor dem erneuten Aufflammen des Konfliktes monatelang abgeschnitten von der Aussenwelt. Plötzlich hiess es, dass die hauptsächlich armenische Bevölkerung des inzwischen von Aserbaidschan dominierten Gebiets 24 Stunden Zeit hat, um die Region zu verlassen. Für eine Strecke, die normalerweise mit dem Auto in zwei Stunden zurückgelegt wird, benötigten die über 120’000 Flüchtenden über 30 Stunden. Ohne zu wissen, wohin das Verlassen der Heimat führt, leiden viele Kinder und auch Erwachsene nach wie vor an den traumatischen Erlebnissen der Flucht. Die humanitäre Situation ist sowohl für die Bevölkerung Armeniens als auch für die Geflüchteten aus der Region Berg-Karabakh einschneidend, Hilfe wird auf vielen Ebenen der Gesellschaft benötigt.
WAS WIR UNTERSTÜTZEN:
Wir unterstützen insbesondere die Smiley-Clubs für Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene, eine Arbeit zu finden und sie an die richtigen Amtsstellen zu verweisen. Zudem erhalten die Menschen psychosoziale Hilfe, um die traumatischen Erlebnisse der Flucht zu verarbeiten. Aber auch die Rückführung von vermissten Personen ist nach wie vor eine aktuelle Aufgabe des Internationalen Roten Kreuz.
LIBANON
NOTHILFE PROJEKT
Etwas Stabilität für Familien in einem von Krisen gebeutelten Land
Seit dem 8. Oktober 2023 ist die südliche Grenze des Libanon Schauplatz eines anhaltenden Konflikts. Diese jüngste Eskalation hat zu weitreichenden Zerstörungen und Massenvertreibungen geführt und die ohnehin schon katastrophale sozioökonomische Lage im Lande zusätzlich verschärft.
Die libanesischen Behörden schätzen, dass über 1,1 Millionen Menschen vertrieben wurden, die meisten davon aus Syrien und Palästina. Viele Menschen mussten ihre Häuser überhastet verlassen und kamen ohne ihre wichtigsten Habseligkeiten in den Libanon.
Etwa die Hälfte aller Vertriebenen lebt derzeit in Gastfamilien, oft in überfüllten Wohngemeinschaften. Zudem erweiterte die libanesische Regierung notdürftig über 1‘000 neue Sammelunterkünfte. Aktuell sind in ehemals Schulen oder anderen öffentlichen Gebäuden knapp 200‘000 Vertriebene behelfsmässig untergebracht. In den Notunterkünften haben mehrere Zehntausend Menschen weder Zugang zu sauberem Wasser, noch zu Strom. Der begrenzte Zugang zu sicheren und angemessenen Unterkünften einerseits sowie die Registrierung der vertriebenen Flüchtlinge und Migranten andererseits ist nach wie vor eine grosse Herausforderung für das krisengebeutelte Land.
Bedenkt man zusätzlich die Kälte des bevorstehenden Winters, wird der Bedarf an humanitärer Hilfe in den notdürftigen Unterkünften und überfüllten Zentren weiter steigen.
DIE SITUATION:
Die instabile heimische Wirtschaft ist unter Druck, die Preise für Lebensmittel sind erheblich gestiegen. Die in den Libanon geflüchteten Menschen erhöhen die Nachfrage nach lebensnotwendigen Gütern wie Brot, Wasser und anständigen Wohneinheiten / sicheren Unterkünften massiv. Hinzu kommt, dass die multiplen Krisen des Landes die Infrastruktur arg in Mitleidenschaft ziehen. Sowohl die Strom- als auch die Wasserversorgung ist prekär. Die sanitären Einrichtungen funktionieren nur behelfsmässig. All diese Faktoren erhöhen das Risiko von Krankheiten wie Cholera, welche den Libanon bereits Ende 2022 schwer traf. Hinzu kommt, dass die libanesischen Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen mit dem täglichen Anstieg der Opferzahlen überfordert und stark überlastet sind.
WAS WIR UNTERSTÜTZEN:
Das Libanesische Rote Kreuz steht den geflüchteten Familien rund um die Uhr zur Seite. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen unterstützt das Liechtensteinische Rote Kreuz diverse Hilfeleistungen vor Ort. Ein Schwerpunkt dabei ist die psychosoziale Betreuung geflüchteter Kinder und Jugendlicher in Notunterkünften. Ein anderer sind die Cash-Transfers an Familien. Neben Lebensmittel, Hygieneartikel, Matratzen und Decken erhalten sie kleine finanzielle Beiträge, damit die Familien eigenständig Medikamente, Schulmaterial oder andere dringend benötigte Güter einkaufen können.
Herzlichen Dank